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SPD Fichtenau

In Hohenlohe reifen einige Pilotprojekte alternativer Energiegewinnung

Unterwegs

Der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Knapp, informierte sich vor kurzem über die alternative Energiegewinnung in Hohenlohe und referierte abschließend zum Thema „Alternative Energiegewinnung – Eine Zukunftschance für unsere Region!“. Knapp zeigte sich beeindruckt von einigen innovativen Projekten und von der Eigeninitiative im Altkreis Crailsheim.

Neue Windkraftanlagen erzeugen ein Mehrfaches an Strom

Erste Station der Delegation um Thomas Knapp und den SPD-Landtagsabgeordneten Nik Sakellariou aus Schwäbisch Hall sowie örtlichen Kreistagskandidaten war die Energieinitiative Kirchberg. Deren Sprecher Gerhard Kreutz gab am Kirchberger Bürgerwindrad aktuelle Erläuterungen und zeigte die Technik der Anlage von innen. Interessant ist der Vergleich mit den drei benachbarten neuen Anlagen der Firma Belhau, die nun endlich laufen und am Netz sind: sie bringen aufgrund ihrer höheren Nabenhöhe und der größeren Rotorblätter ein Vielfaches der Leistung.

In Rot am See-Buch: Lokaler Stromerzeuger und Bürger verlegen Leitungsnetz in Eigenregie

Zweite Station war die Biogasanlage der Zink & Gullmann GbR in Rot am See-Buch. Die Betreiber Zink und Gullmann berichteten, dass in Kürze in Eigenregie zwischen Erzeuger und den Bürgern des Dorfes als Abnehmer das Leitungsnetz verlegt werden wird. Damit kann die Effizienz der Anlage deutlich erhöht werden und jeder Abnehmer wird von dieser günstigen Energiequelle vor Ort profitieren können. Seit einiger Zeit bereits gibt es Probleme mit der stromabnehmenden Energiefirma EnBW über die Finanzierung der Leitung ab dem Einspeisepunkt. Knapp berichtet, dass dies eindeutig gesetzlich geregelt sei und will sich per Anfrage im Landtag um diese Angelegenheit der Bucher Biogas-GbR kümmern.

Bald können Bauern vor Ort eigene Pellets pressen

Dritte Station der Informationsfahrt war die Firma S+K Haustechnik in Rot am See. Dort wird mit alternativen Heizmaterialien erfolgreich experimentiert, neben den bereits bekannten Holz- auch mit Stroh-, Heu-, Raps- und Mikantospellets. Die Firma vermarktet und baut energieoptimierte Heizanlagen für Haushalte, Handwerks- und MIttelstandsbetreibe sowie Großobjekte für Industrie sowie Photovoltaikanlagen in allen Größen und Ausführungen. Begonnen hat S+K 1997 in der Waschküche und im Kohlenkeller eines Privathauses in Gaggstatt. Ihr Großziel ist die Umsetzung und Verbreitung erneuerbarer Energien. Inzwischen wurden von dem Unternehmen schon über 350 Holzpelletheizanlagen gebaut. Weil im Jahr 2006 die Pelletpreise plötzlich stark anstiegen, suchte die Firma nach anderen erneuerbarenBrennstoffen wie Stroh-, Heu-, Raps-, Miskantospellets und andere. In Kürze soll im Raum Hohenlohe Pelletieranlage verwendet werden, mit der beim Landwirt vor Ort auf dem Hof eigenes Material zu Pellets verarbeitet werden kann. Die Anlage kann pro Stunde etwa zwei Tonnen Material verarbeiten. S+K arbeitet mit einer Fachhochschule an der Entwicklung sogenannter Maxi-Stroh-Pellets. Dieses Projekt wird auch von der Europäischen Union gefördert.

Kohlendioxidausstoß dringend verringern

Im Foyer der Firma S+K, das Geschäftsführer Edwin Kraus zur Verfügung stellte, referierte Thomas Knapp über die “Alternative Energiegewinnung – Eine Zukunftschance für Baden-Württemberg”. Er zeigte sich sehr beeindruckt von den Leistungen, die dazu in der Region Hohenlohe schon erbracht worden sind und nannte insbesondere die Stationen, die er an diesem Nachmittag besucht hatte. Nach Ansicht von Knapp ist der Klimawandel von Menschen gemacht. Insbesondere im Zeitraum von 1995 bis 2006 habe sich die Erde im Vergleich der vergangenen 30 Jahre stark erhöht. In Baden-Württemberg sei die Emission des Klimagases Kohlendioxid (CO2) seit 1990 ziemlich konstant bei 78 Millionen Tonnen jährlich. Meilensteine im Klimaschutz seien die Agenda 21. Diese wurde 1992 von 178 Staaten unterzeichnet. 160 Länder beschlossen das Kyoto-Protokoll. Konkrete Ziele: CO2-Reduzierung um 20 Prozent, Anteil der Biokraftstoffe auf 10 Prozent erhöhen, Anteil erneuerbarer Energien um 20 Prozent erhöhen. Bis 2020: CO2-Reduzierung um 40 Prozent. Die Erderwärmung soll mit diesen Maßnahmen auf maximal zwei Grad Celsius begrenzt werden.

Was muss getan werden? (einige Stichworte):
– Verkehr: Neuordnung der KfZ-Steuer, technischer Fortschritt, Rückgang von Benzin- und Dieselverbrauch
– Flugverkehr: hier hat der Schadstoffausstoß seit 1990 um 87 Prozent zugenommen.
– Gebäude-energetische Sanierung: Sanierung von 30 Prozent der Wohnfläche bis 2020, Förderung für Passivhäuser
– Strom sparen bei Erzeugung und Verbrauch
– Energieverschwendung vermeiden (z. B. Stand-by-Schaltungen)
– Biomasse: Strom und Wärme aus Holz, Stroh, Getreide, Grünabfall, Rapsöl ==> Biogas statt Putins Gazprom
– Windkraft: endlich das Potential nutzen. Ebenso Erdwärme, sowohl oberflächennahe als auch tiefe Geothermie
– Wärme und Strom aus der Sonne: bis 2020 Solarthermie auf jedem zweiten Dach, Photovoltaik verstetigen

– Kraftwerke modernisieren oder Dreckschleudern abschalten.

Knapp ruft abschließend dazu auf, jeder solle das ihm Mögliche tun, um unsere Umwelt zu schonen, damit sie für unsere Kinder und Enkel erhalten bleibt.

 

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